Seit 1958 präsentiert die Triennale Grenchen internationale Druckgrafik in der Schweiz. Die grösste Ausstellung für originale Druckgrafik öffnet ihre Tore vom 7. — 23. September 2018 in Grenchen. Seit 60 Jahren werden die unterschiedlichsten Druckarten von internationalen Künstlern in Grenchen gezeigt.
Nun denn, Druckverfahren, die es seit Gutenberg gibt, begegnet man auch an der diesjährigen Grenchner Triennale, aber eben auch neueren Techniken wie verschiedenen Ätzverfahren auf unterschiedlichsten Materialien, Heliogravüren, Digitaldrucken.
Eine Bekannte mit italienischer Muttersprache hat sich schon immer gewundert, weshalb im Deutschen der Plural von Druck Drucke und nicht Drücke heisst – analog zu Stock – Stöcke.
Druck-Stock, Drücke-Stock, Stock-Drücke … wie auch immer. Drücke übrigens gibts an der 21. Triennale Grenchen allemal: Drücke auf den Auslöser, nämlich den des Smartphones zwecks Selfie, das gar nicht mehr gedruckt wird. Eine Art von Druck hingegen sind auch Tattoos, Kalligrafien oder dreidimensionale Lenticular-Drucke.
Eine Art Druckerzeugnis im übrigen ist auch der bebilderte Ausstellungs-Katalog der 21. Grenchner Triennale. Wobei man sich schon fragen kann, ob man dem Druck-Erzeugnis auch ein Drucker-Zeugnis ausstellen darf. Man darf.
Für den mehrdeutigen Begriff Druckerzeugnis im übrigen gibt es im bildnerischen Bereich selbstverständlich auch Entsprechungen: Erinnert sei an semantisch ambivalente Bilder, Vexierbilder als optische Täuschungen, zum Beispiel My Wife and My Mother-In-Law des Cartoonisten William Ely Hill (1887–1962). Das Bild erschien 1915 im US-amerikanischen Satiremagazin Puck. Womöglich hat Hill das Motiv abgekupfert. Die älteste bekannte Darstellung der Junge-Frau-Alte-Frau-Kippfigur befindet sich auf einer deutschen Postkarte aus dem Jahr 1888.